Bildung managen: Ziele erreichen im Spannungsfeld von Gegensätzlichkeiten
Was macht ein Bildungsmanager? - Kurz gesagt: Er leitet Bildungsorganisationen.
Die besondere Herausforderung ergibt sich aus dem Spannungsfeld, in dem Bildungsorganisationen stehen: Auf der einen Seite die Hauptgeschäftstätigkeit "Bildung", auf der anderen Seite die auf das Umfeld bezogenen "anderen Ziele" wie Fortbestand der Organisation, ökonomisch-betriebswirtschaftlicher Gewinn, Imagegewinn, Erhöhung der Marktpräsenz usw.
Das Erreichen letzterer ist darstellbar, indem in der Regel auf messbare und zählbare Größen Bezug genommen wird, die wiederum durch Prozesse und Maßnahmen beeinflussbar sind. Bildung dagegen als das Ergebnis eines subjektiven Entwicklungs- und Aneignungsprozesses widersetzt sich einfachen Vorstellungen von außen gesteuerter Plan- und Machbarkeit.
Die Frage des Typs der Organisation ist dabei letztlich zweitrangig: Es kann sich um eine eigenständige Bildungsorganisation handeln (Schule, Volkshochschule, Bildungs- bzw. Weiterbildungsfirma usw.), oder um eine Bildungsabteilung innerhalb eines auf wirtschaftliche Zwecke ausgerichteten Unternehmens (Weiterbildung, Führungskräftenachwuchs, Personalentwicklung usw.), oder um die Bildungseinrichtung einer zivilgesellschaftlichen Organisation (Kreisbildungswerk, kirchliche Akademie, kirchliches Bildungszentrum, entwicklungspolitische Bildungsabteilung einer Nicht-Regierungsorganisation usw.).
Bildungsmanager haben beides im Blick: die Hauptgeschäftstätigkeit der Organisation und die Befriedigung der Interessen der Anspruchsgruppen. Sie sorgen dafür, dass beides erfolgreich aufeinander bezogen ist.